Konflikte lösen: 4 Professionelles Konfliktmanagement
Konflikte lösen: 4 Konflikttypen verstehen und professionell Deine Konflikte managen!
Zusammenfassung der Folge 23 aus dem Podcast “MENSCHEN ÜBERZEUGEN

Wer Konflikten aus dem Weg geht, kommt darin um.

Anke Maggauer-Kirsche

Da Konflikte mit unterschiedlichsten Personengruppen – Familie, Freunde, Nachbarn, Kollegen – uns ein Leben lang begleiten, ist es ratsam zu wissen, wie man Konflikte professionell löst.

Was ist ein Konflikt?

Der Duden hat dazu eine sehr schöne Definition:

„durch das Aufeinanderprallen widerstreitender Auffassungen, Interessen o.Ä. entstandene schwierige Situation, die zum Zerwürfnis führen kann“

Das Wörtchen „kann“ sagt aus, dass es nicht zwangsläufig zu einem Zerwürfnis kommen muss, wenn man das Konfliktmanagement professionell gestaltet.

Welche Konfliktarten gibt es?

Nachdem wir nun die Definition kennen, geht es hier um die vorhandenen Konfliktarten. Grob lassen sich Konflikte in 2 Arten einteilen:

  1. Sachkonflikt
  2. Beziehungskonflikt

Im Folgenden die wichtigsten Sachkonflikte:

  • Zielkonflikt: Zwei oder mehr Personen, die in einem gewissen Abhängigkeitsverhältnis stehen, verfolgen unterschiedliche Ziele, die sich gegenseitig beeinträchtigen oder ausschließen.
  • Mittelkonflikt: Die Effizienz und/oder Effektivität der einzusetzenden Mittel wird von zwei oder mehr Personen unterschiedlich gesehen, wobei das Ziel durchaus dasselbe sein kann.
  • Wertekonflikt: Unterschiedliche Wertesysteme führen zu Reibereien, wie zum Beispiel ein unterschiedliches Menschenbild, von dem die Parteien innerlich überzeugt sind und unterschiedliche Konsequenzen für ihre Handlungsmaximen ableiten (hierzu zählen zum Beispiel interkulturelle und intergenerationelle Konflikte).
  • Rollenkonflikt: Kann bestehen zwischen verschiedenen Rollen (z.B. Führungskraft und Mitarbeiter), innerhalb einer Rolle (einerseits an Profit denken – andererseits an das Wohl der Kollegen) oder aufgrund unklar definierter Rollen (Stichwort: „Wer darf wann was?“).
  • Verteilungskonflikt: Die Parteien streiten über die Verteilung der vorhandenen, jedoch beschränkten Ressourcen (monetäre, technische, symbolische etc.).
  • Machtkonflikt: Der typische Kampf innerhalb einer Gruppe um den Alpha-Status (auch Statuskonflikt genannt).
  • Veränderungskonflikt: Wenn innerhalb einer bestehenden Struktur sich Mitglieder, Rollen oder Normen verändern und Teile der Gruppe damit nicht einverstanden sind (dazu mehr im Unterkapitel „Change Management“).
  • Beziehungskonflikt: Mindestens eine der Parteien verspürt eine persönliche Antipathie oder Ablehnung gegenüber der anderen Person, ohne notwendigerweise den Grund dafür zu kennen.

Hinweis: Möchtest Du mehr darüber erfahren, wie Du die Beziehungsebene in einem Gespräch verbessern kannst, dann schaue Dir die Video-Lektion „Hart in der Sache, weich zur Person!“ aus dem Online-Kurs „Überzeuge im Gespräch! Die 20 besten Kommunikations-Tools“ an:

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Vier Konflikttypen und Arten der Konfliktbewältigung

Man unterscheidet folgende Konflikttypen:

  1. Der Wettbewerber
  2. Der Egoist
  3. Der Selbstlose
  4. Der Kooperative

Wenn zwei Wettbewerbstypen aufeinanderprallen, ist eine Konfrontation vorprogrammiert. Bei diesem ersten Weg der Konfliktbewältigung will keine der Parteien zurückweichen. Jeder will gewinnen und seine Position zu 100% durchsetzen. Hier setzt sich meist derjenige durch, welcher die machtvollere Position innehat bzw. wer die machtvollere Position dem Anderen besser vorgaukelt. Ähnlich verhält sich das Aufeinanderprallen des Wettbewerbstypen mit dem egoistischen Typen, wenn es keine gemeinsamen Interessen für den egoistischen Typen zu finden gibt.

Wenn der Wettbewerbstyp auf den selbstlosen/defensiven Typ trifft, so verläuft die Konfliktbewältigung auf dem Weg der Anpassung bzw. Vermeidung. Letzterer will den Konflikt nicht austragen und passt sich einfach an die Vorgaben des Wettbewerbstypen (und des egoistischen Typen) an. Selbiges passiert natürlich auch, wenn zwei defensive Typen aufeinanderprallen.

Der dritte Weg der Konfliktbewältigung findet häufig zwischen egoistischen Konflikttypen statt. Wenn sie gegenseitig erkennen, dass sie ihre Position nicht durchsetzen können, weil sie zum Beispiel auf einer Hierarchieebene sind, dann versuchen sie, einen Kompromiss zu schließen. Sie machen also Zugeständnisse und, pragmatisch wie sie sind, erreichen sie zumindest einen Teil ihrer gesteckten Ziele.

Und schließlich der vierte Weg der Konfliktbewältigung: die Kooperation. Es ist natürlich der kooperative Typ, der versucht, mit allen Konfliktpersönlichkeiten zu einer Win-Win-Situation zu kommen. Er versucht (intuitiv oder bewusst dem oben dargestellten Harvard-Modell folgend), die dahinterstehenden Interessen herauszufinden und eine faire Lösung des Konfliktes anzustreben, bei der beide Seiten profitieren und an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert sind.

Kommunikative Konfliktverstärker

  1. Abfällige Bemerkungen über die andere Partei
  2. Kommunikation nur auf der Sachebene, und damit völlige Vernachlässigung der Beziehungs-, Selbstoffenbarungs- und Appellebene
  3. Bei Unverständnis des Anderen wird aus Höflichkeit nicht nachgefragt, sodass Missverständnisse mit der Zeit größer werden
  4. Selber viel reden, aber kaum zuhören; keine Fragen stellen
  5. Abfällige Körpersprache und negative oder provozierende Stimmführung

Hinweis: Für eine ausführliche Erläuterung des Themas höre rein in die Podcast-Folge 23 „Konflikte lösen: 4 Konflikttypen verstehen und professionell Deine Konflikte managen!„.

Autor: Wladislaw Jachtchenko

5 Rollen einer Führungskraft | Argumentorik
Die 5 Rollen einer Führungskraft
Sebastian Loos | SL Copywriting

Über den Autor

Wladislaw Jachtchenko ist mehrfach ausgezeichneter Kommunikations-Experte, TOP-Speaker in Europa, mehrfacher SPIEGEL-Bestseller Autor und gefragter Business Coach.

Er hält Vorträge, trainiert und coacht seit 2007 Politiker, Führungskräfte und Mitarbeiter namhafter Unternehmen wie Allianz, BMW, Pro7, Westwing, 3M und viele andere.